Pododermatitis beim Meerschweinchen: Ursachen, Symptome und Hilfe für betroffene Tiere
Wenn ein Meerschweinchen plötzlich lahmt, sich ungern bewegt oder wunde Pfoten hat, schrillen bei Tierfreund:innen die Alarmglocken. Hinter diesen Anzeichen kann sich eine schmerzhafte Erkrankung verbergen: die Pododermatitis, umgangssprachlich auch als „Bumblefoot“ bekannt. Dieser Blogartikel erklärt, was genau hinter der Krankheit steckt, wie man sie erkennt, behandelt und im besten Fall verhindert.
Was ist eine Pododermatitis beim Meerschweinchen?
Pododermatitis beschreibt eine Entzündung der Haut an den Sohlen der Pfoten. Besonders oft betroffen sind die Hinterläufe. Die Krankheit kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten: von leichten Rötungen und Druckstellen bis hin zu tiefen, infizierten Wunden. Ohne Behandlung kann sie chronisch werden und starke Schmerzen verursachen.

Ursachen: Warum erkranken Meerschweinchen an Pododermatitis?
Die Hauptursache ist meist eine mechanische Reizung der Pfoten. Besonders folgende Faktoren spielen eine Rolle:
- Haltungsbedingungen: Harte, unebene oder feuchte Untergründe (z. B. Gitterböden, nasse Einstreu)
belasten die empfindlichen Pfoten. - Bewegungsmangel: Wenig Bewegung führt zu Druckstellen an immer denselben Punkten.
- Übergewicht: Mehr Gewicht bedeutet mehr Druck auf die Pfoten.
- Hygiene: Unzureichende Stallreinigung fördert bakterielle Besiedelung.
- Fehlstellungen und genetische Veranlagung: Auch diese können das Risiko erhöhen.
Symptome: Woran erkennt man Pododermatitis?
Frühe Anzeichen werden oft übersehen. Dabei ist eine frühe Erkennung entscheidend:
- Rötung oder Schwellung an den Pfoten
- Krusten oder kahle Stellen
- Schmerzreaktion beim Laufen oder Berühren der Pfoten
- Lahmheit oder Bewegungsunlust
- Abszesse oder tiefe Wunden im fortgeschrittenen Stadium

Behandlung: Was tun, wenn das Meerschweinchen erkrankt ist?
Ein Tierarztbesuch ist Pflicht! Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad:
- Leichte Fälle: Schonung, weiche Unterlage, antiseptische Salben
- Mittelschwere Fälle: Wundreinigung, Verbände, ggf. Antibiotika
- Schwere Fälle: Chirurgische Eingriffe können notwendig werden
Wichtig: Die Ursache muss beseitigt werden. Ohne verbesserte Haltungsbedingungen kommt es oft zu Rückfällen.
Vorbeugung: So kann man Pododermatitis vermeiden
Die gute Nachricht: Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko stark senken:
- Weicher Untergrund: Keine Gitterböden, lieber Hanfmatten, Streu oder Fleece
- Regelmäßige Bewegung: Auslauf und abwechslungsreiche Gehegegestaltung
- Gewichtskontrolle: Ausgewogene Fütterung, keine Leckerlis im Übermaß
- Hygiene: Tägliche Kontrolle und Reinigung von Urin- und Kotecken
- Pfotencheck: Regelmäßige Kontrolle auf Rötungen oder Druckstellen

Fazit: Früherkennung und Pflege sind entscheidend
Pododermatitis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die viel Leid verursachen kann. Doch mit einem geschulten Blick, guter Pflege und artgerechter Haltung lassen sich viele Fälle vermeiden oder in einem frühen Stadium erfolgreich behandeln.